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Grußwort zur Abschlussveranstaltung

Meine Damen und Herren,

Nelson Mandela gründete vor einigen Jahren, nämlich 2007, eine Gruppe der Ältesten - eine Gruppe von Menschen, die in ihrem Leben lange politisch aktiv waren. Er hat dabei die Vision einer Welt aufgezeigt, die es Menschen ermöglicht, in Würde, mit sauberer Luft und mit sauberem Wasser zu leben. Eine Frage, die bei der Gründung dieser Gruppe eine ganz große und ganz hohe Priorität hatte, war das Thema Climate Justice, Klimagerechtigkeit. Er hatte damit ein Wort geprägt, das hier nicht in aller Munde ist.

Aber ich glaube, dies ist für die Zukunft ein ganz zentraler Begriff!

Denn der Klimaschutz wird immer mehr zu einer zentralen Aufgabe, damit auch die nachfolgenden Generationen noch auf diesem Planeten leben können. Doch Klimaschutz fängt vor Ort an, bei jedem einzelnen Bürger, bei jeder einzelnen Gemeinde und jedem Landkreis.

Ich freue mich deshalb sehr, dass wir heute das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Kommunen Langenzenn, Obermichelbach, Puschendorf, Seukendorf, Tuchenbach, Veitsbronn und Wilhermsdorf vorstellen können.

Für den Bereich der kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg gibt es bereits ein Klimaschutzkonzept. Nun haben aber auch die Kommunen im nördlichen Landkreis ihre Kräfte zusammen mit dem Landkreis Fürth gebündelt, um weniger Energie zu verbrauchen und die Ressourcen zu schonen.

Durch die gleichzeitige Aktualisierung der Energie- und CO²-Bilanz für die Gemeinden der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg und eine Zusammenführung mit den Ergebnissen für die nördlichen Landkreisgemeinden ergibt sich ein Gesamtklimaschutzkonzept für den Landkreis Fürth.

Ich danke allen beteiligten Bürgerinnen und Bürgern für die konstruktive Mitarbeit im Rahmen der Akteursbeteiligungsrunden sowie der Klärle - Gesellschaft für Landmanagement und Umwelt mbH für die Erstellung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes.

Warum ist dieses Konzept nun so wichtig?

Hauptziele sind: die Verringerung des Ausstoßes schädlicher Treibhausgase bei der Energieerzeugung (Erneuerbare Energien) und die Energieeinsparung in Industrie und Produktion, Verkehr und Privathaushalten im Landkreis Fürth.

Das Integrierte Klimaschutzkonzept ist Voraussetzung für die Förderung des Klimaschutzmanagers und der im Rahmen des Konzeptes entwickelten Maßnahmen durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Diese Maßnahmen stellen die Grundlage für zukünftige Klimaschutzaktivitäten im Landkreis Fürth dar.

Und, meine Damen und Herren: Energieeffizienz und Energieeinsparung sind neben den erneuerbaren Energien die tragenden Säulen der erfolgreichen Energiewende!

Pro Kopf lagen die CO2-Emissionen im Landkreis Fürth 2013 durchschnittlich bei 6 Tonnen. Das liegt unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 10 Tonnen. Experten haben ausgerechnet: Rund 30 Prozent des Energieverbrauchs können in Betrieben und Privathaushalten im Strom- und Wärmebereich eingespart werden, ohne den gesamtgesellschaftlichen Lebensstandard zu gefährden. Mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen im Landkreis Fürth geht auf das Konto der privaten Haushalte.

Wir sind bei den Erneuerbaren Energien auf einem guten Weg: Bereits heute werden im Landkreis Fürth fast 100.000 Megawattstunden Strom pro Jahr durch erneuerbare Energien erzeugt. Das sind ca. 27 Prozent des Gesamtstromverbrauchs des Landkreises. Der Landkreis Fürth liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt. Grund dafür sind auch die vielen Photovoltaikanlagen, die im Landkreis Fürth installiert sind.

Die Gemeinde, die ihren Energiebedarf am weitestgehenden selbst decken kann, ist der Markt Wilhermsdorf. Mit den vorhandenen Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen wird hier mehr als doppelt so viel Strom erzeugt wie die Gemeinde verbraucht.

Die Gemeinde mit dem größten Potenzial zur CO²-Einsparung ist ebenfalls der Markt Wilhermsdorf. Durch die Stromerzeugung der vorhandenen Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen werden jährlich über 20.000 Tonnen CO² eingespart.

In das Integrierte Klimaschutzkonzept für den Landkreis Fürth wurden 29 Maßnahmen aufgenommen und dafür Prioritäten festgelegt.

Jede Gemeinde erhält eine individuelle Ausarbeitung, in der die Anregungen aus den Akteursbeteiligungen eingeflossen sind. Die Maßnahmenvorschläge der Gemeinden wurden durch weitere Maßnahmen ergänzt.

Wie sich anhand der Untersuchungen für das Klimaschutzkonzept herausgestellt hat, gehen im Landkreis Fürth 64 % des gesamten Energieverbrauchs auf das Konto der Wärmeversorgung der Gebäude. 26% des Energieverbrauchs werden durch den Verkehr verursacht und nur 10% sind Stromverbrauch. Würde also ein Sechstel des Wärmebedarfs eingespart, ist das so viel wie der gesamte Strombedarf im Landkreis Fürth!

Oft sind es auch ganz einfache Maßnahmen, die schon viel bewirken können. Ich freue mich sehr, dass Frau Prof. Dr. Klärle nun im Anschluss das Klimaschutzkonzept im Detail vorstellen wird. Danach wird es eine Diskussionsrunde geben, in der Sie Ihre Fragen stellen können.

Nach dem heutigen Abend geht es dann natürlich darum, die im Konzept vorgestellten und durch Akteure bereits priorisierten Empfehlungen in die Tat umzusetzen.

Hierzu rufe ich alle Bürgerinnen und Bürger, die Vereine, Firmen und Politiker auf, sich einzubringen und mitzuarbeiten - zum Wohle unseres Landkreises und zum Wohle unserer Umwelt.

Ich habe eingangs Nelson Mandela erwähnt. Von ihm stammt das Zitat: “Wer feststellen will, ob sich etwa verändert hat, der sollte zu einem Ort zurückkehren, der unverändert geblieben ist.”

Ich hoffe, dass wir mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept vieles positiv bei uns im Landkreis verändern oder verbessern können. Denn: Eine schonende Energie- und Klimapolitik und der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bedeuten Lebensqualität für die gegenwärtigen und die zukünftigen Generationen. Und das muss unser aller Ziel sein.

Vielen Dank.


Bilder zur Klimaschutz-Abschlussveranstaltung

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